Livio Beyeler (*1995) arbeitet neben seiner Regietätigkeit kontinuierlich als Konzept- und Performancekünstler. Seine Arbeiten befassen sich mit Fragen zu Identität und kollektiver Erfahrung sowie mit der Performativität von Sprache und Objekten. Er verbindet ästhetische Konzepte mit sozial-politischen Fragestellungen und entwickelt Formate, die zwischen Installation, Performance und öffentlichem Raum changieren.
Ein Schlüsselprojekt seiner Praxis ist die Einzelausstellung welcome home (Haus für Kunst Uri, 2023), ein interdisziplinäres Großprojekt, das auf einem verschollen geglaubten Text von Heinrich Danioth basiert, den Beyeler wieder auffinden konnte. Die Arbeit verband Installation,Theater und Performancezu einem begehbaren Erfahrungsraum über Heimat. Exemplarisch zeigte sich darin, wie seine Theaterarbeit und seine künstlerische Forschung ineinandergreifen: kollektive Rechercheprozesse, die sowohl performativ als auch installativ Gestalt annehmen.
Darüber hinaus ist Beyeler auch als Kurator tätig. Er verantwortete u.a. die AusstellungLEFTOVER (Galerie TART Zürich, 2019), das Neuzeit-Ruinen-Festival (2017) und konzipierte gemeinsam mit Catherine Schlumberger die Teilhabeformate für die Solothurner Literaturtage, wo er von 2019 bis 2024 den «Resonanzraum» kuratierte.